2006 - Älles nach Plan

Cannstatter/Untertürkheimer Zeitung Montag, 24. April 2006

„Älles nach Plan“

R o t e n b e r g: Gelungene Premiere beim Turn- und Gesangverein – Alle 230 Karten verkauft.

Schräge Zoten, ein Feuerwerk an Gags – mit Erich Kochs Lustspiel „Älles nach Plan“ in drei Akten hat sich die Roten-berger Theatergruppe um Vorstand Heiner Böttcher ein hochkarätiges Mundartstück vorgenommen, in dem es verbal und körperlich zur Sache geht.

In dem neuen Stück geht es um den turbulenten letzten Arbeitstag des frisch pensionierten Polizeibeamten Erich Kleinschmid, gespielt von Jürgen Hölle, der zusammen mit Doris Bubeck, alias seine Ehefrau Klara Kleinschmid, schauspielerisch zur Höchstform aufläuft. Schon alleine die Mimik der beiden Hauptakteure machen dieses Lustspiel sehenswert. Zu Hause bei den Kleinschmids warten die Kinder, Muttersöhnchen Wolfi (Daniel Werz) und Tochter Mona (Susanne Hafenrichter). Mit Frau Nebelhorn (Ellen Munder) kommt die klassische Klatschzeitung ins Haus. Ein wenig zwielichtig dabei die Randfiguren Jupp Koslowski (Herbert Schnotz) und Monas Freundin Jule (Claudia Knauer), ohne die das Stück nur halb so sehenswert wäre.

Diese illustre Gruppe wartet auf den frisch Pensionierten. „Pünktlichkeit und Enthaltsamkeit. Wie ihr zu zwei Kindern gekommen seid, möchte ich auch gerne mal wissen“, schimpft Wolfi. „Der hat doch in dem Jahr schon 199 Beschwerden an die Bahn verfasst, weil die eine Minute Verspätung hatte“. Die Familie ist wenig begeistert, den Herrn nun ständig um sich zu haben. Doch es kommt ganz anders. Ganz ungewohnt erscheint Kleinschmid völlig betrunken und wirft sich umgehend der Nachbarin Nebelhorn an den Hals.

Anderntags übernimmt Vater Erich die Haushaltsplanung, kauft mit 20 Prozent Rabatt 5000 Rollen Toilettenpapier und ersteht für den Kauf  von 10.000 Lattennägeln einen Gratishammer. Für Frau Klara entwirft er einen lückenlosen Haushaltsplan, der um 5.30 Uhr mit Schrubben beginnt und für die Nachbarn die Besuchszeiten regelt. Auf soviel Fehlplanung greift schließlich die brave Klara zur Flasche und trinkt mit Nachbar Jupp Brüderschaft.

Zudem geschieht ein Bankraub, den Kleinschmid auch noch aufklären muß, ebenso wie die sexuellen Verwicklungen seines Nachwuchses. Töchterchen Mona scheint lesbisch zu sein und ist mit seiner frechen Kollegin Jule eine Beziehung eingegangen, die auch bald aus dem braven Wolfi ein Sexmonster macht. „Willsch mir mei ganze Familie wegnemma?“ fragt Klara. „Net den Erich, den darfsch behalten.“ – Grad den hättsch han könna“, meint Klara. Derartige Sprüche und viele Verwirrungen halten das Publikum über die knapp zweieinhalbstündige Vorstellung auf Trab.

TGV – Vorstand Heiner Böttcher hat nicht zu viel versprochen, als er die Handlung vorstellt. „Der Eintritt ins Rentenalter steht vielen bevor, damit also ein absolut aktuelles Thema.“

Die Einnahmen kommen der Vereinsarbeit und der umfangreichen Jugendarbeit zugute. Denn der TGV Rotenberg ist mit 500 Mitgliedern, davon 150 Jugendlichen alles andere als ein kleiner Verein. (mr)


T R E F F P U N K T, 03. Mai 2004

„Älles nach Plan“ – Da war Schwung drin!

Die Theatergruppe des TGV Rotenberg hat wieder zugeschlagen – da blieb kein Auge trocken.

Mit dem turbulenten Lustspiel „Älles nach Plan“ von Erich Koch begeisterte die Theatergruppe des TGV Rotenberg an den letzten zwei Wochenenden ihr Publikum. Wer die Bilder sieht weiß, das der Titel nicht Programm war.

Es lief so ziemlich gar nichts nach dem Plan des gerade pensionierten Pedanten Erich Kleinschmid, der künftig Haushalt und Familie mit gestrenger Hand regieren wollte.

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Nach vielen Irrungen und Wirrungen, inklusive Männerstrip, Bankraub und Liebesszenen aller Art, erlitt Erich einen Dachschaden und führte fortan seinen minutiösen Putzplan selbst durch.

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Da haut´s Klara (Doris Bubeck) um. Während Sohn Wolfi und Tochter Mona (Daniel Werz und Susanne Hafenrichter) erste Hilfe leisten, liegt Vater Erich (Jürgen Hölle) in den Armen der nervigen Nachbarin Frau Nebelhorn (Ellen Munder).

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Die „abgeschaffte" Klara tröstet sich mit Schnaps und dem Gelegenheitsschauspieler Jupp Koslowski (Herbert Schnotz).

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Erich ist entsetzt über die Affäre seiner Tochter Mona mit seiner Ex-Kollegin Jule (Claudia Knauer).

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Jule verliebt sich aber dann doch in Wolfi und macht ihn mit einem Striptease zum Mann - sehr zum Missfallen von Klara.

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Nach einem Hammerschlag auf den Kopf führt Erich seinen schikanösen Haushaltsplan begeistert selbst durch.

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Die Theatergruppe des TGV Rotenberg mit Heiner Böttcher (1.v.l.) und Siggi Schlanke (2.v l.), Realisation, Beleuchtung, Ton und Technik, Gabi Jörger, Maske und Frisuren (7.v l.) und Souffleur Ernst Beller (1.v.r.).

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