2007 - Die Nacht der Nächte

Untertürkheimer/Cannstatter Zeitung 18.04.2007

Heiteres Rotenberger Beziehungskarussell

Rotenberg: Erfolgreiche Premiere von „Die Nacht der Nächte“ beim TGV Rotenberg

(md) – Jeder verfügbare Stuhl war besetzt in der Turn- und Festhalle des TGV Rotenberg bei der Premiere von „Die Nacht der Nächte oder Leih dir einen Mann“.

Autorin Regina Rösch zeigt mit dem Lustspiel einige Variationen von Ehefrust und Alkoholflucht. Dennoch oder gerade deshalb kommt das Stück bei den Zuschauern gut an, zumal es mit den typischen publikums-wirksamen Ingredienzien eines Lustspiels aufwartet: Verwechslungen, Liebe, Eifersucht. Die Protagonisten stehen eng miteinander in Beziehung: zwei ruppige Geschäftspartnerinnen der Agentur „Leih dir einen Mann“ und ihre geehelichten Pantoffelhelden die zeitgleich alternden Models der Agentur darstellen und in feuchtfröhlichen Erinnerungen schwelgen; dazu kommen keifende Schwiegermütter und gegängelte Brautleute, deren „Nacht der Nächte“ von einer düsteren Weissagung überschattet wird. Die Liebe der Heiratswilligen, dargestellt von Julian Ellwanger und der schüchtern - zurückhaltenden Susanne Hafenrichter hat beinahe keine Chance angesichts der schlechten Vorbilder. Dazu kommt Agentur-Dandy Dieter Schöner alias Jürgen Hölle hinzu, der seinen ungeliebten Widerpart „vom anderen Ufer“ in Detlef Renner alias René Berner findet. Kaum ein Klischee wird vernachlässigt. Neben den Schenkel-klopfern schwingt stets auch ein sympathisches Augenzwinkern mit, was spätestens zur Verbeugung klar wird, als Dieter vor lauter Schauspielerglück seinem lange abgelehnten Detlef auf die Arme springt. Im ersten Akt noch haben die Frauen das Heft fest in der Hand, wobei sich Managerin Trude Michel alias Friederike Stranz mit Kölscher Schnoddrigkeit gegen ihre Partnerin Anni Seidel zur Wehr setzt, dargestellt von der bühnenwirksamen Doris Bubeck. Beide vermarkten ihre Ehemänner als Hühnchen und Saitenwürstchen. Als erster Höhepunkt gelten die Leidensmonologe von Hühnchen Herbert Schnotz mit seiner leicht gepressten Schwabenstimme und der wunderbar lamentierende Dieter Kurrle in seiner Wurstpelle. Bewegung in das Martyrium kommt mit Schauspieler René Berner, der mutig den Quoten-Homosexuellen spielt und alle „berät“, dass auch die Damen an die Front dürfen. Spannung bringt die künftige Schwiegermutter Grete Fischer, Ingar Oppermann, deren dubiose Hauptbe-schäftigung im Kartenlegen besteht. Sie verheißt nichts Gutes für die Hochzeitnacht ihrer Adoptivtochter mit dem Sohnemann der Agenturchefin. Das Ende ist in der Tat unerwartet an dem erfolgreichen Theater-abend nach knapp drei Stunden Spiel.

Weitere Aufführungen des Stücks sind am 20./21.April und 27./28.April jeweils 20 Uhr in der Turn- und Festhalle Rotenberg. An der Abendkasse sind ab 19 Uhr noch Restkarten zu erhalten.

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